Austrian Tasting Deutschland
Online am 18. Oktober 2021
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War schon spannend, an einer ONLINE – Weinprobe teilzunehmen mit erfahrenen Winzern und Sommeliers. Die Wahl meiner Gesprächspartner war natürlich vorgegeben durch die WEIN – Proben, die ich vorher ausgewählt und fristgerecht in kleinen Fläschchen zugesandt bekommen habe.
Dabei standen aus allen Weinbaugebieten Österreichs Weinproben zur Verkostung an – Weiße und Rote.
Aber wer kann schon an einem Nachmittag 36 Weine verkosten und dazu auch noch 36 Video – Gespräche führen?? Die Auswahl fiel daher mir echt schwer.
Nach einer kurzen Terminabsprache mit den Winzern ging’s dann gegen Mittag los…
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Berhard Fischer
Vulkanland – Steiermark
Im Video – Gespräch mit Bernhard Fischer aus der TOSKANA Österreichs – wie manche die Steiermark gern bezeichnen – ging’s auch um die klimatischen Verhältnisse in 2021.
Im Schnitt gibt’s hier 800 mg Niederschlag pro Jahr, aber auch hier merkt man seit Jahren die Zunahme der Temperaturen und wie sie sich auf den Weinbau auswirken.
Für dieses Weinjahr aber gab’s von dieser Seite keine Herausforderung für die Winzer. Auch in der Steiermark sind die Trauben jetzt (Oktober) im Fass oder im Stahlbehälter.
Hinsichtlich der Gradation gibt’s keine Ausreißer, der 2021er verspricht angemessene Alkoholwerte, die zu einem eleganten Ausbau des Lesegutes passen.
Bernhard Fischers Weinidee liegt auch genau in diesem Bereich – beim Ausbau seiner Weine wird auf Herausarbeitung der Frucht großen Wert gelegt.
Die Steiermark ist v. a. Weißweinland – anders als in der für Rotweine (Chianti) bekannten Toskana Mittelitaliens. Auch in der Steiermark sind die Trauben jetzt (Oktober) im Fass oder im Stahlbehälter. Für manchen noch eher unbekannt ist die Welschriesling – Traube. Sie findet für den Ausbau von Tischweinen gern Verwendung.
Chardonnay und Sauvignon Blanc sind aber die Stars der Weinberge der steirischen Toskana.
Wir – DerWeinBlog – freuen uns auf eine Life – Weinprobe mit Bernhard Fischer. In der Steiermark – vielleicht schon vorher im März 2022 bei der ProWein in Düsseldorf.
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Franz Leth
Kirchengasse 6, 3481 Fels am Wagram
Franz Leth gehört sicherlich zu den Winzern, die auf jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen können. Unser Gespräch begann mit der für das Wagram typischen Bodenstruktur – und da steht Löß an erster Stelle. Meterdick liegt hier der Lößboden.
Bald kam dann die für den Winzer bekannte Frage nach dem Unterschied zwischen Grünen und Roten Veltliner. Genetisch hätten die gar nichts miteinander zu tun, so Franz Leth. Und auch organoleptisch. Und auch die Beerenhaut weist nicht auf Weiß – bzw. Rotwein hin. Im Glas mag’s wohl einen rötlichen Schimmer geben beim Roten Veltliner, aber beide weisen Weißweincharakter auf.
Der Grüne Veltliner wird mir als eher frisch und lebhaft beschrieben, mit Zitrusnoten frischem Apfel und mit einem Hauch Orangenschale im Geschmack. Beim Roten wird wohl auch im Keller, beim Ausbau des Weins, eher auf Noten reiferer Äpfel und einem intensiveren Nachhall fokussiert. In Mund und Nase also gibt’s zwischen den beiden Veltlinern gehörige Unterschiede.
Dass der Veltliner gerade den Lößboden bevorzugt, spricht für seine hervorragende Qualität im Wagram.
Das wußten schon die alten Römer…